Wolfgang-Rihm-Stipendiat Marc David Ferrum

Unser ehemaliger Wolfgang-Rihm-Stipendiat Marc David Ferrum hatte die große Ehre, zusammen mit seinem ehemaligen Professor Motoharu Kawashima, bei dem er während seines Auslandssemesters in Tokyo studiert hat, und der sehr talentierten Komponistin Yū Kuwabara im Auftrag des Japanischen Nationaltheater ein Stück zu komponieren. 

Das Nationaltheater ist eine altehrwürdige Institution, im Bereich der traditionellen höfischen Gagaku-Musik sowie den Bühnenspielen Nō-Theater und Kabuki. Daher besteht die 22-köpfige Instrumentalbesetzung unseres Werkes mit dem Namen „Berlin Renshi II“ auch zur Hälfte aus Gagaku-Instrumenten. Die andere Hälfte besteht aus den uns vertrauten „klassischen“ Instrumenten, hinzu kommen traditioneller Nō-Gesang sowie ein Bariton. 

Die Inspirationsgrundlage dieses Stückes bildet der Gedichte-Zyklus „Berlin Renshi II — die Strickleiter an der Fasanenstraße“, der Ende der 80er Jahre von den beiden japanischen Dichtern Shuntarō Tanikawa und Makoto Ōka gemeinsam mit den beiden Dichtern H.C. Artmann und Oskar Pastior verfasst wurde. Renshi ist eine traditionelle japanische Gedichtform, bei der gemeinsam ein Kettengedicht geschaffen wird. Jeder Dichter reagiert also auf das zuvor Geschriebene und knüpft frei assoziativ daran an. 

Das Konzert wurde aufgezeichnet und ist noch bis 24. März kostenlos als on-demand-stream zu hören und zu sehen unter:

https://forms.gle/brfWZFfF6scfEiW69